Mamas Seelenfutter

kurze Gedanken nicht nur für Mamis

Seit knapp einem Jahr engagiere ich mich in der Krabbel- Gruppe unserer Gemeinde, dem MiniMax. Neben Liedern und Spielen für die Kleinen gibt's auch immer einen kurzen Gedanken als "Seelenfutter" für die Mamis. Hier werde ich die Bibelverse und Gedanken dazu zum nachlesen veröffentlichen.

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Mittwoch 27. Juli 2016

Nicht vergessen


Letztens musste ich daran denken wir mich die Aussage einer Freundin in der Mittelstufe ziemlich verletzte. Es ist schon Jahre her, aber dennoch erinnere ich mich gut daran, was sie zu mir sagte. Ich muss zugeben, dass ich schon immer zu den eher spontanen und früher auch zu den chaotischen Menschen gehörte, aber ich hätte mich nie als unzuverlässig bezeichnet. Trotzdem schien meine Freundin den Eindruck zu haben ich bekomme so einiges nicht auf die Reihe. Ganz beiläufig meinte sie da eines Tages: "Oh, Mareike. Wenn jemand aus unserer Klasse mal ungewollt schwanger wird, dann doch bestimmt du. Und dann nur um dein Kind an der nächsten Straßenecke zu vergessen, weil du einfach so chaotisch bist."Ich war so baff, dass ich auf die Aussage damals nie etwas entgegnen konnte. Doch sie ist mir einprägsam in Erinnerung geblieben.

Jetzt mit eigener Tochter kommt  mir der Gedanke an diese Begebenheit wieder und ich darf dankbar feststellen, dass sich meine Freundin geirrt hat. Wie könnte ich meine Tochter jemals an der nächsten Straßenecke vergessen? Die Gefühle, die ich für mein Kind habe, hätte mir vorher wohl niemand beschreiben können. Man kann nur erahnen, welche Liebe man für solch ein Geschöpf empfinden kann, bis man ein Eigenes hat.

Deswegen mag ich den Bibelvers aus Jesaja so gerne. Dort redet Gott zum Volk Israel, dem es echt schlecht geht und die sich verlassen und vergessen fühlen, folgende Worte:

Kann eine Mutter ihren Säugling vergessen? Bringt sie es übers Herz, das Neugeborene seinem Schicksal zu überlassen? Und selbst wenn sie es vergessen würde - ich vergesse dich niemals!
Jesaja 49,15

Als Mutter finde ich den Vergleich super und kann ihn gut nachvollziehen. Gottes Liebe zu uns ist sogar noch stärker als die einer Mutter (eines Elternteils) zu ihrem Kind. Ich würde sogar behaupten, dass Gott sich danach sehnt, uns seine Liebe zu schenken. Doch er zwingt sich niemandem auf.
Gott wird uns nie vergessen!

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Mittwoch 13. Juli 2016

Ein Geschenk


Noch bevor meine Tochter deutlich das Wort "Meins" aussprechen konnte wusste sie doch schon Besitzansprüche geltend zu machen. Manchmal verteidigt sie ihr Spielzeug vehement und das Teilen fällt ihr schwer.

Als ich dieses Verhalten das letzte Mal beobachtete musste ich an unser zweites Kind denken, das sich schon ankündigt und erwartungsgemäß im Dezember das Licht der Welt erblicken wird. Spätestens wenn aus dem Baby ein Kleinkind wird, das die Welt entdeckt, muss unsere Große wohl lernen, dass sie nicht über all ihr Spielzeug verfügen kann, wie sie will, sondern teilen muss.

Natürlich wurde ihr das Spielzeug geschenkt und es gehört ihr. Aber nur, weil meine Tochter einen Besitzanspruch auf das Bällebad erhebt, werde ich kein zweites kaufen, damit auch unser nächstes Kind ein eigenes zum Spielen hat. Genauso wenig werde ich ihr erlauben die Sachen aus ihrem Kinderzimmer mutwillig zu zerstören, nur weil sie gerade Lust dazu hat. Das Spielzeug gehört unserer Tochter, doch sie kann nicht bis ins Letzte darüber verfügen. Das letzte Wort haben da zum Glück immer noch wir Eltern.

So ist es wohl auch mit den Geschenken, die Gott uns macht. Besonders unsere Kinder sind ein Geschenk über das wir nicht bis ins Letzte verfügen können. Viel mehr liegt eine große Verantwortung darin mit dieser Gabe Gottes umzugehen. Ich will akzeptieren, dass mit dem Geschenk meiner Tochter eine Aufgabe verbunden ist. Sie ist nicht mein Eigentum auch wenn sie zu mir gehört.

Gott hat sie mir und meinem Mann geschenkt, damit wir sie in Liebe und im Glauben erziehen. Doch weil unsere Kinder letztendlich nicht uns gehören, müssen wir auch akzeptieren, wenn sie andere Wegen einschlagen, als die, die wir uns für sie wünschen würden. Wir können zwar alles mögliche tun um unser Kind vor körperlichem und seelischen Leid zu bewahren aber letztendlich haben wir es nicht in der Hand, ob ihnen etwas zustoßen wird.

Wie gut tut es da zu wissen, dass wir einen Gott haben, der den Überblick behält, dem wir unsere Kinder anvertrauen können und von dem wir wissen, dass er nur das Beste für uns will. Auch, wenn wir sein Handeln nicht immer verstehen und vielleicht sogar das Gefühl haben er will uns das Geschenk wieder wegnehmen, so ist Gott  doch wie ein liebender Vater, der sein Kind beschenkt aber auch erzieht, weil er es unendlich liebt.

Welch ein Privileg von diesem Gott ein Geschenk zu erhalten mit dem Versprechen, dass er den Überblick behält.

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Mittwoch 06. Juli 2016

Über unsere Fähigkeiten


Ich wage mal zu behaupten, dass so fast jede Mama stolz ist, wenn ihr Kind etwas neues lernt. Zu gerne sehe ich meiner Tochter dabei zu, wenn sie selbst voller Begeisterung in die Hände klatscht, weil sie endlich das erste Mal alleine das große Klettergerüst hinauf gekommen ist. Ich staune, wenn ich sehe, wie gut sie schon Duplo Türme bauen kann (und sie nicht mehr nur am einreißen ist:-D) oder wie sie plötzlich deutliche Wörter ausspricht.

Besonders in den ersten Lebensjahren passiert so viel und manchmal kommt man als Mama schon gar nicht mehr so ganz mit. Und wenn ich daran denke, welche Herausforderungen noch auf meine Tochter warten, dann wünsche ich mir sehr, dass sie mit der gleichen Begeisterung an die Dinge heran gehen kann und lernt, wie jetzt.

Doch wie sieht das bei mir aus? Als Erwachsene Frau weiß ich wohl von den meisten meiner Fähigkeiten und kenne auch meine Schwächen ganz gut. Aber manche Dinge werden einfach vorausgesetzt und von mir verlangt (jedenfalls fühlt es sich oft so an), ohne, dass ich gefragt wurde.
Ich muss eine gute Mutter, Hausfrau und Ehefrau sein und dabei am besten noch einen Fuß in der Berufswelt haben um nicht etwa hinterher zu hinken. So scheint es mir manchmal.

Doch kann ich das leisten? Reichen meine Fähigkeiten dazu aus?
Besonders am Anfang war ich selbst davon überrascht, dass ich nicht immer nur Glücksgefühle hatte, als ich mein Kind ansah. Wie oft lag auch Überforderung, Kraft- und Ratlosigkeit in meinen Gefühlen. Doch vor anderen und auch auch vor mir selbst diese Gefühle einzugestehen ist ziemlich schwer.

Mein Haushalt sieht auch lange nicht mehr so aus, wie zu der Zeit, als wir noch kein Kind hatten. Ich kann noch so oft aufräumen, am Abend herrscht doch wieder das selbe Chaos wie am Vortag. Aber vor Anderen will man natürlich auch nicht schmutzig und schlampig wirken. Was sollen Besucher denken, wenn sie erstmal einen großen Schritt über Puppen, Schuhe und Bilderbücher machen müssen, bevor sie die Wohnung betreten?

So könnte ich noch eine ganze Liste von Dingen aufzählen, von denen ich glaube, dass sie von mir erwartet werden. Und ich werde immer wieder erfahren, dass ich diesen Ansprüchen (ob ich sie mir nun selbst stelle, ober der Meinung bin, andere tun es) nicht immer genügen kann.

Ein genialer Bibelvers hat mir geholfen die Dinge mit anderen Augen zu sehen:


Aber Gott hat zu mir gesagt: "Meine Gnade ist alles, was du brauchst! Denn gerade wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft ganz besonders an dir."
2. Korinther 12,9

Gott will mir die Herausforderungen in meinem Leben nicht nehmen. Vielmehr freut er sich, wenn ich erkenne, dass ich an meine Grenzen stoße und schwach bin. Denn er zwingt mir seine Hilfe nicht auf. Er will sie mir geben, doch dazu muss ich erkennen, dass ich nicht alleine kann.

Gerade gibt ER mir die Kraft zu erkennen, dass ich als gute Mama einfach da sein darf und nicht perfekt sein muss. Gott gibt mir die Gelassenheit das Chaos in meiner Wohnung anzunehmen und darüber zu lachen, wenn ich mal wieder über Spielsachen stolper. Und er hilft mir meine Prioritäten richtig zu ordnen, damit ich erkenne, was wirklich wichtig ist.

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Mittwoch 22. Juni 2016

Der Liebestank


Erst neulich hatte ich ein Gespräch mir einer Freundin, die sich mit ihrem Mann dazu entschieden hat, Pflegekinder aufzunehmen. Dabei bekommt sie Dinge mit, die man wohl niemandem wünscht. Kinder, die aus Familienverhältnissen heraus genommen werden müssen und plötzlich völlig haltlos sind. Mir läuft ein Schauer über den Rücken, wenn ich daran denke, was diese Kinder durchmachen müssen.

Dabei ist Liebe und der damit Verbundene Halt eines der Grundbedürfnisse unserer Kinder. Es ist, als ob jedes Kind einen Liebestank hätte, der täglich neu aufgefüllt werden muss, damit es im Alltag bestehen kann. Nur ein Kind, dass sich geliebt fühlt kann gesund aufwachsen.

Oft, wenn ich auf meine Tochter sehe, fällt mir ihr ursprüngliches Verhalten auf und ich muss feststellen, dass es mir oft nicht anders geht als ihr. Brauche ich nicht auch Liebe und einen festen Halt? Muss mein Liebestank nicht auch aufgefüllt sein, damit ich im Alltag bestehen kann? Wie soll ich meiner Tochter meine Liebe zeigen, wenn ich mich selbst nicht geliebt fühle?

Ich bin dankbar für eine liebevolle Familie, einen wunderbaren Ehemann und tolle Freunde, die mir immer wieder zeigen und auch sagen, dass sie mich lieben und mögen. Doch es gibt auch Zeiten, in denen der Stress, der Alltag oder vielleicht auch mal ein Streit zwischen diesen Beziehungen steht. Dann bleibt der Liebestank leer und ich habe scheinbar nichts mehr zu geben.

In der ganzen Zeit, wo es nun um das Thema „Ich hab dich lieb!“ im MiniMAX ging, ging mir ein Vers aus der Bibel durch den Kopf, der mich tief beeindruckt hat. Dort sagt Gott zu seinem Volk Israel:


Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.

Jeremia 31,3


Diese Zusage gilt auch mir und Gott will diese Liebe allen Menschen zur Verfügung stellen, wenn sie sie nur wollen. Ein Liebestank, der unerschöpflich ist und zu jeder Zeit angezapft werden kann!

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Mittwoch 01.Juni 2016

Bedingungslose Liebe


Vor nicht all zu langer Zeit hatte  meine Tochter mal wieder eine Phase, in der sie ziemlich schlecht ins Bett ging. Obwohl sie offensichtlich hundemüde war, weinte sie schon, wenn ich sie nur in den Schlafsack stecken wollte. War das Gute- Nacht- Lied gesungen und das Abendgebet gesprochen wurde der Protest laut. Sie wollte einfach nicht, dass ich aus dem Zimmer gehe und sie alleine lasse. Was macht man da? Eine Frage die sich bestimmt alle Eltern schon einmal gestellt haben.

Meine Kleine hatte keine Schmerzen und ihr fehlte auch sonst nicht. Trotzdem wollte sie nicht alleine einschlafen, wie sonst. Hin uns Her gerissen von dem Verlangen sie in den Arm zu nehmen und dem schlechten Gewissen, dass ich eigentlich konsequent sein müsste, habe ich  mich einige Abende zusammen mit meinem Mann gefragt, was das Richtige in dieser Situation ist.

Schließlich konnten wir sie nicht schreien lassen und ließen sie oft in unserem Arm einschlafen. Meist ging für uns der ganze Abend dabei drauf, da es manchmal ziemlich lange dauerte, bis unsere Tochter endlich ins Land der Träume fand. Doch dieses Opfer nahmen wir in Kauf. Schließlich waren die Nächte gut und wir hatten die Kraft unser Kind so in den Schlaf zu begleiten.

Natürlich war die Angst da, dass unsere Tochter nun nie wieder alleine einschlafen würde und wir jedes Mal ca. eine Stunde an ihrem Bett wachen oder sie im Arm einschlafen lassen müssten. In solchen Situationen erinnere ich mich immer gerne an einen klugen Spruch einer Freundin: "Ich kenne kein Kind, dass mit 18 noch im Bett seiner Eltern schläft.". Also ist alles nur eine Phase. Und so lange wir es als Eltern aushalten können, dürfen wir unser Kind in Liebe begleiten.

Gerade lese ich ein Buch, es heißt "Die 5 Sprachen der Liebe für Kinder". Der Autor beschreibt darin, wie wir und unsere Kinder Liebe ausdrücken und empfangen. Denn das ist eines der innigsten Grundbedürfnisse unserer Kinder: bedingungslos geliebt werden. Mit jeder Geste, jedem Blick fragt mich meine Tochter: "Hast du mich lieb?". Und ich darf ihr antworten: "Ja". Egal, ob sie gerade so funktioniert, wie ich mir das wünsche, oder nicht.

Natürlich gehört auch Konsequenz und mal ein strenges Wort in die Erziehung. Aber das sollte nicht an erster Stelle in der Beziehung zu meiner Tochter stehen. So will ich mich jedes Mal fragen, wenn meine Tochter ungehorsam ist, woran es liegt. Hat sie Hunger, ist sie müde oder fühlt sie sich vielleicht nicht genug geliebt? Als Kind lernt und wächst sie jeden Tag. Es ist immer wieder eine Herausforderung, nicht nur für mich als Mutter, sondern besonders für sie selbst, mit all dem zurecht zu kommen. Deshalb will ich sie in bedingungsloser Liebe begleiten und mit ihr wachsen.


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Mittwoch 11.Mai 2016

Die Kraftquelle


Ich glaube jede Mama kennt das Gefühl ausgelaugt und fertig zu sein. Nach einer anstrengenden Nacht ist das Kind zudem noch mies gelaunt und die eigene Stimmung sowieso im Keller. Alles fällt einem schwerer als sonst und Geduld und Liebe fürs Kind kann man nur noch schwer aufbringen.

So ging es mir gestern. Ich hatte einfach einen miesen Tag. Am liebsten wäre ich im Bett liegen geblieben und hätte mich unter der Decke verkrochen. Doch mach das mal mit einer fast 2 jährigen Tochter... Doch dann war es so goldig zu beobachten, wie sie reagierte, als sie merkte, dass es mir nicht gut ging. "Mama Aua?!" kam es leise und mit mitleidigem Blick aus ihrem Mund. Kurz drauf ging sie ganz nah an mich ran und pustete, damit es besser werden würde.

Ich bin immer wieder dankbar für dieses wunderbare Kind, doch es gibt eben auch Tage, da ist mir alles zu viel und ich frage mich, wie ich das alles schaffen soll. Die Wäschekörbe stapelten sich, der Kühlschrank wollte gefüllt und der schmierige Boden musste unbedingt gewischt werden. Und ganz nebenbei war da noch meine Tochter, die meine Aufmerksamkeit einforderte.

So am Ende meiner Kräfte tippte ich in meinem Handy herum und stieß aus die Tageslosung (hier wird täglich ein neuer Bibelvers angezeigt), die ich mir als App herunter geladen hatte. Was ich da las traf voll in meine Situation:

Aus eigener Kraft sind wir dieser Aufgabe nicht gewachsen; es gibt nichts, was wir uns als Verdienst anrechnen könnten. Nein, unsere Befähigung verdanken wir Gott.
2. Korinther 3,5

Aus eigener Kraft kann ich es nicht schaffen. Da stand es, schwarz auf weiß. Als wisse Gott genau, wie es mir gerade geht. Und er erwartet auch gar nicht, dass ich es aus eigener Kraft schaffe. Nein, er will mir die Befähigung dazu schenken und hat es auch schon getan. Ich muss es nur nutzen.

Ich muss mich immer wieder darum bemühen Gottes Kraft für mich in Anspruch zu nehmen, denn irgendwie meine ich es doch immer wieder aus mir selbst heraus schaffen zu wollen. Deswegen tut es so gut den Tag mit einem Gebet und einem Blick in die Bibel zu starten.

Hast du diese Kraftquelle schon angezapft?

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Mittwoch 20. April 2016


Einander lieben

Kinder können ja ganz schön brutal sein. Besonders, wenn sie schlecht drauf oder müde sind. Und manchmal kommt auch noch beides zusammen.

Meine Tochter ist da keine Ausnahme. Immer wieder kommt es vor, dass ich sie ermahnen muss, weil sie ein anderes Kind haut oder schubst. Manchmal gibt es einen ersichtlichen Grund, manchmal scheint sie aber auch nur so, aus einer Laune heraus, zu handeln. Dann muss ich sie meistens aus der Situation nehmen oder dafür sorgen, dass sie bald schlafen oder vielleicht auch mal wieder etwas essen kann. Sind diese Bedürfnisse gestillt, ist meine Tochter oft gleich wieder friedlicher.

Doch das Verhalten meiner Tochter hat mich zum Nachdenken gebracht. Geht es mir nicht manchmal ähnlich? Ok, ich haue und schubse keine anderen Leute, aber ich kann sie mit Worten oder Blicken verletzen. Viel öfter ist es aber der Klatsch und Tratsch hinter dem Rücken der Leute, der zu Verletzungen führt und auch mir selbst nicht gut tut, wenn ich ehrlich bin. Immer wieder erwische ich mich dabei, wie ich lästere und Dinge über andere Menschen erzähle, die ihnen wie Schläge ins Gesicht vorkommen müssen, wenn sie sie selbst hören könnten.

Dann muss ich mich selbst ermahnen und mich vielleicht sogar entschuldigen. Und vor allem nach den Ursachen forschen. Warum rede und handel ich so? Bin ich müde? Müde, weil ich mich selbst nicht mehr geliebt fühle oder glaube meine Arbeit, mein Tun wird nicht genug beachtet? Oder habe ich Hunger? Hunger nach Erfüllung? Bin ich unzufrieden?

Tatsächlich merke ich es besonders dann, wenn ich mich von Gott entfernt habe, dass ich über andere rede und meinen Mitmenschen Verletzungen zufüge. Was da hilft ist dann ganz klar. Ich muss zurück zu meinem Vater im Himmel, mit ihm reden, um Verzeihung bitten, in der Bibel lesen und so die Gemeinschaft mit ihm suchen. Eben wieder "auftanken", den Hunger nach Anerkennung und Liebe stillen. Denn das kann nur Gott mir geben.

Gott sagt in der Bibel:

Denn das ist die Botschaft, die ihr gehört habt von Anfang an, dass wir uns untereinander lieben sollen.
1. Johannes 3,11

Ich will lernen das jeden Tag neu zu tun!

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Donnerstag 07.April 2016

Wunderbar gemacht

... lautet das Thema, das wir in den nächsten Wochen im MiniMax haben. Und wenn ich meine Tochter so anschaue, dann kann ich das auch vorbehaltlos sagen. Immer wieder verliebe ich mich neu in sie, weil sie einfach so goldig ist. Gott hat sie wirklich wunderbar gemacht. Doch trifft das auch auf mich zu?

Wenn ich ehrlich bin, ertappe ich mich immer wieder dabei, wie ich kritisch in den Spiegel schaue, mein Aussehen mit anderen vergleiche oder stunden vor dem Kleiderschrank stehe, weil ich einfach nichts finde was mir steht. Und wenn es das nicht ist, dann bin ich genervt von mir selbst, weil ich mal wieder nicht geschafft habe, was ich mir vorgenommen habe, undiszipliniert war (meist in Bezug aufs Essen) oder einfach unfair zu meiner Tochter und meinem Mann bin, weil ich mich gestresst und unzufrieden fühle. Die Frage, ob ich wunderbar gemacht bin, kann ich dann oft nicht mit ja beantworten,

Mit 14 Jahren gab mir jemand eine Karte mit folgendem Vers drauf und der Aufforderung ihn zu unterschreiben.

Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.
Psalm 139,14

Ich las diesen Vers und war getroffen. Ich konnte ihn nicht unterschreiben. Da gab es zu viel, was ich an mir auszusetzen hatte. Un wenn ich erst in den Spigel sah... Sollte dieser Körper wirklich wunderbar geschaffen sein?

Trotzdem schmiss ich den Zettel nicht weg, sondern legte ihn in meine Schreibtischschublade. Immer wieder, wenn ich die Schublade öffnete, las ich den Vers. Irgendwann wurde die Aussage zu einer Bitte an Gott. Ich wollte sagen können, dass Gott mich wunderbar gemacht hat. Doch das brauchte seine Zeit.

Ich weiß nicht mehr genau, wann es soweit war. Es lagen jedenfalls mindestens 1-2 Jahre dazwischen, doch ich konnte diesen Zettel irgendwann unterschreiben. Gott hatte Stück für Stück an mir gearbeitet und mich verändert.

Ich will nicht leugnen, dass trotz allem immer wieder Zweifel aufkommen und ich in manchen Situationen nur schwer sagen könnte, dass ich wirklich wunderbar geschaffen bin. Doch Gott hat das Wissen tief in mir verankert, dass er bei meiner Erschaffung keinen Fehler gemacht hat und das tut unendlich gut.

Ich wünsche mir wirklich sehr, dass auch Johanna einmal von sich sagen kann "Ich bin wunderbar gemacht!" und wahrscheinlich geht es Gott da mit mir nicht anders.
Er wünscht sich, dass ich erkenne, wie wunderbar er mich gemacht hat.
Er wünscht sich, dass ich erkenne, wie sehr er mich liebt.
Er wünscht sich, dass ich erkenne, dass ich sein Kind bin.


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Montag 14.März 2016

Von der Sehnsucht nach mehr

Es ist schon lustig aber manchmal auch etwas erschreckend zu beobachten, wie Kinder sich verhalten, wenn sie unbedingt etwas haben wollen. Dabei scheinen Spielzeuge, mit denen gerade ein anderes Kind spielt einen besonderen Reiz zu haben. 

Man stelle sich ein großes Zimmer mit den schönsten Dingen zum spielen für Kinder vor. Doch ein unbedeutender Pappkarton kann die ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen, nur weil einer damit spielt und der andere es genau in diesem Moment natürlich auch haben will. Dass der Karton eine ganze Zeit davor achtlos in der Ecke liegen gelassen wurde, scheint dann keiner mehr zu wissen.

Meine Tochter Johanna kann wirklich mit einer Leidenschaft nach Dingen verlangen, die ein anderes Kind gerade hat, dass ich manchmal schon daran dachte mir einfach Ohrstöpsel zuzulegen. Dabei ist es ein so ursprüngliches Verhalten, das da ans Tageslicht kommt.

Geht es mir nicht manchmal ähnlich? O.k. ich reiße meinen Freundin nicht eifersüchtig irgendwelche Dinge aus der Hand oder kreische lauthals los, wenn ich nicht bekomme, was ich so unbedingt will. Doch der Gedanken, dass ich gerne etwas hätte, das der andere hat, kommt mir schon bekannt vor.

Es ist die Sehnsucht nach etwas Besserem, die immer wieder auch in mir aufsteigt. Wäre ein eigenes Haus mit Garten denn nicht schön, so wie meine Freunde es auch haben? Mehr Geld, ein schönerer Körper, mehr Disziplin...
So gibt es immer wieder Dinge, die ich gerne haben oder erreichen würde, doch die Sehnsucht hört nicht auf, nur, weil ich einen Wunsch erfüllt bekomme.

Unglaublich beruhigend ist es da zu wissen, das Jesus diese Sehnsucht in uns Menschen kennt und stillen will. Einmal ist er einer Frau an einem Brunnen begegnet. Jesus schaut in ihr Herz und sieht dort die Sehnsucht nach mehr! Was er ihr dann verspricht ist unglaublich:

Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr durstig sein. Das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm zu einer Quelle werden, die unaufhörlich fließt, bis ins ewige Leben. 
Johannes 4,14

Jesus will die Sehnsucht nach mehr in uns stillen. Ich darf das immer wieder erleben. Wenn mich die Gedanken mal gefangen nehmen, die mir einreden wollen, dass ich mit einem Haus oder mehr Geld bestimmt glücklicher wäre, so kann ich mich an Jesus wenden und er gibt mir was ich wirklich brauche. Er erfüllt mich, schenkt mir Zufriedenheit und Ruhe auch ohne, dass ich all das besitze. Ich will damit nicht sagen, dass ich keine Wünsche mehr habe. Natürlich würde ich mich eines Tages über ein eigenes Haus mit Garten freuen. Doch dieser Wunsch bestimmt nicht mein Leben (wäre auch schlimm, denn wenn dieser Wunsch niemals in Erfüllung ginge, was dann?).

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Dienstag 8. März 2016

"Ich will euch trösten"

Mit dem eigenen Kind verändert sich doch Einiges. Nicht nur das Leben wird radikal auf den Kopf gestellt auch die eigenen Ansichten ändern sich plötzlich. Unter anderem war ich doch sehr darüber erstaunt, wie stark es mich berührt, wenn meine Tochter schreit und weint. 

Ich muss schuldbewusst zugeben, dass ich manchmal innerlich die Augen verdrehte, wenn ich Mütter sah, die nach meinen Begriffen überreagierten, nur weil ihr Kind unruhig wurde. Heute sehe ich es anders, denn als junge Mutter bin ich wohl kein bisschen besser. 

Ich weiß noch genau, wie schwer es mir besonders am Anfang fiel, meiner Mama oder selbst meinem eigenen Mann das Kind nicht hysterisch aus den Armen zu reißen, wenn es anfing zu heulen. Ich konnte es kaum ertragen meine eigene Tochter weinen zu hören. Ich wusste, dass sich Johanna bei mir am besten beruhigen würde und zum Glück sahen das meist auch alle ein, die das kleine Wesen schreien hörten. Denn was liegt näher, als einen weinenden Säugling zu seiner Mutter zu bringen? 

Die Jahreslosung für dieses Jahr steht in Jesaja 66,13. Dort steht:

"Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet."

So, wie ich mich fühle, wenn Johanna weint, muss sich Gott wohl fühlen, wenn er sieht, dass es einem von uns Menschen schlecht geht. Er will uns trösten. Ihn verlangt richtig danach, wie es einer Mutter danach verlangt, ihr Kind zu trösten. Nur, es liegt an uns, ob wir zu ihm gehen und uns von ihm trösten lassen, denn er ist der, der uns am besten trösten kann.




1 Kommentar:

  1. Hallo Mareike,
    sehr ehrlich und ganz schön mutig, was du hier schreibst. Ich wollte grad einfach mal gucken, was sich hinter deinem whatsapp-Bild verbirgt und deine (oder Gottes) Worte haben mich nach einigen traurigen Nachrichten heute sehr ermutigt! Danke auch für die Werbung :-) liebe grüße, Tatjana

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