Montag, 28. März 2016

Wer glaubt's?

Nun ist es schon wieder vorbei. Ostern liegt hinter uns und die Feiertage sind zu Ende. Jedes Jahr wieder wundert es mich, dass dieses bedeutende Fest in unserer Kultur scheinbar weniger intensiv zelebriert wird, als Weihnachten. Liegt es vielleicht an der Botschaft die dahinter steckt?

Ich habe die vergangenen Tage dazu genutzt mir die Oster-Geschichte noch einmal näher anzuschauen. Nachdem Jesus gekreuzigt und ins Grab gelegt wurde ist eine Frau namens Maria die Erste, die nach 3 Tagen das leere Grab entdeckt. Sie kann nicht fassen was sie sieht und glaubt erstmal an Grabraub. Erst, als sie Jesus selbst begegnet glaubt sie, dass er wirklich auferstanden ist. Voller Freude rennt sie mit ihren Freundinnen, die bei ihr waren, zu den anderen Nachfolgern Jesu. Sie erzählen ihnen wahrscheinlich aufgeregt und voller Freude von dem Wunder und dem auferstanden Jesus. Vielleicht sprachen sie auch davon, dass Jesus es ja selbst angekündigt hatte. Doch die Jünger von Jesus glaubten dem, so wörtlich, "leeren Gerede" der Frauen nicht. Erst, als Jesus ihnen persönlich erscheint, glauben sie.

Manchmal geht es mir so, wie den Frauen, die aufgeregt vom Grab zurück kamen. Ich würde am liebsten allen erzählen, wer dieser Jesus ist und was er für uns getan hat. Doch dann hält mich die Angst zurück man könnte mir nicht glauben. Und leider liegt das auch sehr nahe. Trotzdem will ich weitererzählen, dass Jesus auch jetzt noch lebt und dafür beten, dass er all denen persönlich begegnet, die das nicht glauben können.

Denn er begegnet mir immer wieder persönlich. Zwar nicht als Gestalt, die irgendwo zwischen Himmel und Erde steht, aber doch spürbar in meinem Leben. Es ist total schwer zu beschreiben wie er mir genau begegnet.... Doch, vielleicht so:
Jesus begegnet mir...
-...in der Ruhe, die ich bekomme, wenn ich ihm im Gebet meine wirren Gedanken, Sorgen und meinen Alltagsstress abgebe
-...in all dem Guten, dass er mir schenkt (und sogar in dem scheinbar Schlechten, bei dem ich erst im Nachhinein erkenne, dass Gott mich durch getragen hat).
-...in anderen Personen durch die Jesus zu mir spricht, weil sie mir durch ihre Worte oder Gesten helfen, vielleicht sogar ohne es selbst zu wissen.
-...durch die Bibel, die manchmal ziemlich ins Schwarze strifft und wunde Punkt in meinem Leben aufdeckt, aber auch tröstet und mir den Weg zeigt.

So kann ich nur berichten, dass Jesus wirklich lebt und ich ihm begegnet bin. Wer glaubt's?


Freitag, 18. März 2016

Die Liebe vom Anfang

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es war, als ich mich in meinen Mann verliebte. Ich kam neu in die elfte Klasse der Oberstufe und wurde gleich einmal von einer Freundin mitgerissen, einen Schüler Bibel Kreis (SBK) zu gründen. Zunächst wollten wir alle Christen, die auch daran interessiert waren mitzuwirken, zusammen holen, um dann Pläne zu schmieden. Tatsächlich machten wir uns keine großen Hoffnungen, doch zu diesem ersten Gründer-Treffen kamen 5 weitere Personen, die mit uns zusammen einen SBK starten wollten. Darunter auch ER: Groß, etwas schlacksig, lange, blonde Locken, blaue Augen. Mein absoluter Traumtyp. Bei mir war es Liebe auf den ersten Blick und auch, wenn die Zuneigung von seiner Seite erst später kam, so waren wir doch beide von Anfang an voneinander fasziniert.

Wenn ich jetzt daran denke, wie ich als Jugendliche um seine Aufmerksamkeit buhlte, mich immer in seiner Nähe aufhielt und einfach alles von ihm wissen wollte, dann ist mir mein Verhalten schon ein bisschen peinlich. Doch zum Glück hat sich mein Mann offensichtlich nicht davon abschrecken lassen. Ich denke gerne an das Kribbeln im Bauch, das erste zarte Händchenhalten, die vielen Liebesbriefe und schließlich an den erste Kuss, der uns endgültig zusammen brachte und wir fortan als Paar durchs Leben gingen.

All diese Erinnerungen sind mir letztens bei einer Bibelstelle gekommen, die mich sehr bewegt hat. In Offenbarung 2,4 wirft Jesus einer seiner Gemeinden vor:

Du liebst mich nicht mehr so wie am Anfang!

Phu, ich bin immer noch getroffen. Dazu muss ich sagen, dass ich meinen Kontakt zu Jesus gut mit einer Liebesbeziehung vergleichen kann. Keine Liebesbeziehung wie die, die ich zu meinem Mann habe. Nein, diese Liebesbeziehung besteht vielmehr aus tiefer Dankbarkeit, weil er mein Leben in der Hand hält und mich gerettet hat. Ich liebe Jesus wie einen Freund, einen Vater, einen gerechten und guten Chef.

Deshalb hab ich mich gefragt, was der Vers genau zu bedeuten hat: "Du liebt mich nicht mehr so wie am Anfang"?! Schließlich ist die Liebe, die ich jetzt für meinen Mann empfinde auch nicht mehr so wie am Anfang. Sie ist vielmehr gereift und tiefer. Und es ist auch gut, dass ich die rosarote Brille vom Anfang abgesetzt habe. Trotzdem ist es wichtig, dass wir auch jetzt an unserer Ehe arbeiten. Schließlich sollten Feuer und Leidenschaft nicht verloren gehen. Zeit zu zweit, kleine Aufmerksamkeiten, Anerkennung und Hilfsbereitschaft sind zum Beispiel Dinge an die ich mich immer wieder erinnern und für die ich mich immer wieder entscheiden muss, damit unsere Ehe gelingt.

Oft ist es so, dass ich nach schönen Erlebnissen, die wir zu zweit oder als Familie hatten, meinen Mann wieder im neuen Licht sehe. Ich werde quasi daran erinnert, warum ich ihn so sehr liebe. Meist kribbelt es dann sogar wieder in meinem Bauch und ich spüre, wie die Leidenschaft und das Feuer neu entfacht werden.

So ist es wohl auch mit meiner Beziehung zu Jesus. Als ich damals für mich erkannte, dass Jesus mich liebt und eine Beziehung mit mir haben will, war ich begeistert und voller Tatendrang. Über all die Jahre und im Alltagstrott vergesse ich das aber manchmal und dann muss ich mich wieder daran erinnern um das Feuer und die Leidenschaft vom Anfang neu zu entfachen.

Donnerstag, 10. März 2016

Vom Sport und dem inneren Schweinehund

Erst gestern Abend habe ich wieder meinen inneren Schweinehund überwunden und bin zum Sport gegangen. Ich muss ehrlich sagen, dass es mich momentan ziemlich viel Kraft kostet nach einem anstrengendem Tag, der durch meine Tochter meist auch schon mit viel Bewegung verbunden ist, auch noch zum Sport zu gehen. Doch ich merke wie es mir gut tut.

So lag ich also gestern Abend nach dem konditionssteigerndem Aufwärmprogramm auf meiner Fitnessmatte und verrenkte mich bei den Übungen zum Muskelaufbau. Unsere Trainerin ist echt taff und auch die Frauen um mich herum scheinen eine sehr gute Kondition zu haben. Dazu muss ich sagen, dass ich mit etwas Abstand die Jüngste in diesem Kurs bin und trotzdem jedesmal wie ein Pferd schnaufe, wenn es die kurzen Pausen denn mal zulassen. In solchen Momenten wünschte ich, mein Körper wäre nicht so äußerst symmetrisch aufgebaut und hätte von den meisten Muskelpartien zwei Seiten, die nacheinander trainiert werden wollen. Doch da heißt es "Augen zu und durch!".

Aber warum erzähl ich euch das alles so genau? Mir ist gerade beim Sport ein Bibelvers eingefallen, den ich neulich erst wieder gelesen habe. Er steht in 1. Korinther 9, 26-27:

26 Für mich gibt es daher nur eins: Ich laufe wie ein Läufer, der das Ziel nicht aus den Augen verliert, und kämpfe wie ein Boxer, dessen Schläge nicht ins Leere gehen. 27 Ich führe einen harten Kampf gegen mich selbst, als wäre mein Körper ein Sklave, dem ich meinen Willen aufzwinge. Denn ich möchte nicht anderen predigen und dann als einer dastehen, der sich selbst nicht an das hält, was er sagt.

Paulus spricht hier von einem Athleten, der sich auf den Wettkampf vorbereitet und diszipliniert ist auch dran zu bleiben. Genauso sollen wir am Glauben dranbleiben, im Kontakt mit Jesus stehen, Bibellesen und trainieren, damit man an unseren Taten erkennt, dass wir zu Gott gehören.

Soweit so gut. Doch wie sieht die Praxis aus?
Leider muss ich zugeben, dass meine Disziplin doch oft zu wünschen übrig lässt und ich das Bibellesen oder Beten ausfallen lasse, so, wie meinem Sport am Mittwoch Abend, wenn ich scheinheilige Ausreden finde, warum es mir heute nun wirklich nicht möglich ist zu trainieren. Und dann, wenn ich doch gehe, muss ich oftmals ziemlich schnaufen, während alle um mich herum so gut trainiert wirken. Auch als Christ geht es mir oft so, dass mir das Bibellesen und Beten schwer fällt und ich mich mit anderen vergleiche, die scheinbar besser zurecht kommen.

Und trotzdem weiß ich, dass mir das Training gut tut, schließlich gehe ich aus den Sportstunden immer mit einem stolzen Lächeln nachhause, weil ich mal wieder meinen inneren Schweinehund überwunden und meinem Körper etwas Gutes getan habe. Und wenn sich am nächsten Tag der Muskelkater meldet weiß ich bescheid, dass es nur immer leichter wird, je regelmäßiger ich zum Sport gehe.

Ich will lernen auch meinem Glauben und meine Beziehung zu Jesus immer mehr zu "trainieren" und so meiner Seele Gutes tun.

Dienstag, 8. März 2016

Über Ziele im Leben und den Sinn dieses Blogs

Hallo Welt,

unglaublich aber wahr, ich wage mich unter die Blogger, auch wenn ich bis jetzt noch etwas bezweifele, dass viele meine Posts lesen werden. Bin ich doch selber nicht mal bei Facebook und kann nur den Kopf schütteln, wenn mein Mann stundenlang in Fußball- Foren Kommentare liest. Mein Bezug zur virtuellen Welt begrenzt sich derzeit auf das checken von Mails oder höchstens mal die Recherche interessanter Themen. O.k. ich suche auch schon einmal nach dem ein oder anderen Schnittmuster um meinem Hobby zu frönen, aber Blogs lesen, geschweige denn selbst einen schreiben, wäre mir bis vor Kurzem wohl nie in den Sinn gekommen.

Warum also das alles?
Dazu muss ich wohl etwas ausholen. Ich habe in meinem Leben schon vieles erreichen dürfen. Nach dem Abitur folgte ein Jahr in Kenia auf einer Missionsstation mit Kinderheim und kurz danach bekam ich einen Antrag von meinem Traummann und wir heirateten. Bald sollte sich auch mein Wunsch erfüllen, Hebamme zu werden. Zwar ging es über einige Umwege, doch ich durfte erfahren, dass Gott mich führte und ich schließlich meinen Traumjob erlernen durfte. Zum krönenden Abschluss kam vor eineinhalb Jahren auch noch Johanna dazu, unsere wundervolle Tochter, an der ich mich jeden Tag neu freue.

Man sollte meinen, damit wäre ich glücklich und zufrieden und tatsächlich ist das zu einem guten Teil auch so. Doch seit einiger Zeit spüre ich eine Unruhe in mir, die ich anfangs selbst nicht erklären konnte. Ich schob diese Stimmungsschwankungen zunächst auf den weiblichen Zyklus und das trübe Wetter in diesen Tagen, aber irgendwie lies mich der Gedanke nicht los, dass sich etwas ändern sollte. Im Auto, auf der Rückfahrt von einem Treffen mit einer guten Freundin, kam mir dann der Gedanke, dass ich vielleicht neue Ziele brauche. Ich bin an einem Punkt angelangt, wo ich vieles erreicht habe, von dem ich schon immer geträumt habe.

Was habe ich also getan? Ich habe überlegt, was ich mir für eine Grabrede wünsche - hatte das irgendwo mal in einem Seminar gehört-. Was sollen die Leute am Ende meines Lebens von mir sagen?

Erst letztens hat mir eine gute Freundin ein riesiges Kompliment gemacht. Sie meinte, dass ich eine sehr positive Art hätte. Ich sei fast nie verstimmt und würde immer ruhig bleiben. In Kenia hab ich was Ähnliches von einer Bekannten gehört, die sagte, ich sei "ein durchweg fröhlicher Mensch". Beide Male bewegten mich diese Bemerkungen sehr, weil ich mich selbst oft ganz anders sehe. In Kenia machte ich beispielsweise eine ziemlich schwierige Zeit durch und fühlte mich oft gar nicht fröhlich. Innerlich dankte ich jedesmal Gott dafür, dass er so durch mich hindurch strahlt, denn dieses Licht kann unmöglich allein durch mich so leuchten. Doch beide Male war ich so baff von den Bemerkungen, dass ich nichts darauf sagen konnte. So kann ich nur im Stillen das Lob an meinen Herrn weiter geben.

Gott macht mich immer wieder unruhig, obwohl er mir sonst tiefen Frieden gibt. Doch ich spüre, dass er mich voran bringen möchte und an mir arbeitet. Und das ist gut so! Ja ich wünsch mir sogar, dass Gott mich benutzt und Großes durch mich bewirkt. Und vielleicht nutzt er ja diesen Blog dazu...

Ich bin überreich beschenkt. Mein Vater im Himmel hat mir nicht nur eine wunderbare Familie, gute Freunde, meinen Traumjob und tiefen Frieden geschenkt, nein er gab sogar sein Leben um mit mir in Kontakt kommen zu können. Erst heute morgen durfte ich in der Bibel wieder von dieser unglaublichen Liebe lesen, die Gott am liebsten jedem geben würde, wenn die Menschen nur danach fragten!!! So heißt es in Johannes 15, 13 "Niemand liebt seine Freunde mehr, als der, der sein Leben für sie hergibt.". Jesus selbst hat uns so seine Liebe bewiesen.
Ich bete immer wieder dafür, dass Gott mein Herz bewegt, dass ich angetrieben bin diese Liebe an andere weiter zu geben und ihnen davon zu erzählen. Vielleicht ist die Idee diesen Blog zu schreiben ja eine Antwort auf mein Gebet.