Und wenn ich mich so umsehe. dann geht es in unserer Gesellschaft wohl Vielen so. Bitte versteht mich nicht falsch. In einer Zeit der Flüchtlingskrise und der sozialen Not, die leider auch hier in Deutschland herrscht, will ich bestimmt nicht alle über einen Kamm scheren. Aber dennoch behaupte ich, dass es uns hier in Deutschland wirklich gut geht. Bei den Meisten sind mehr als nur die Grundbedürfnisse gestillt und wir dürfen im Überfluss leben.
Doch was, wenn alle Bedürfnisse gestillt sind und es da trotzdem noch eine Sehnsucht in mir gibt? Eine Sehnsucht nach mehr, einem erfüllten Leben, nach etwas, dass mir ein Dach über dem Kopf, genug zu essen und selbst eine gesunde Familie nicht geben kann?!
Ein Vers, aus der Bibel, den mein Mann als seinen Konfirmationsspruch zugesagt bekam, hat uns als Familie sehr geprägt. Da sagt Gott zu Abraham:
Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein.
1. Mose 12,2
Ich glaube zwar nicht, dass Gott unsere Familie zu einem großen Volk machen wird und unsere Namen so berühmt sein werden, wie der Abrahams, jedoch sehe ich den Segen, den Gott uns schenkt und die damit verbundene Aufgabe: "... du sollst ein Segen sein!".
Und genau darin liegt meiner Erfahrung nach der Schlüssel für ungestillte Sehnsucht. Ich soll mich gebrauchen lassen und den Segen, den ich erfahre weitergeben. Mein Gott ist ein Gott, der mich sieht und sich um mich kümmert, der mich dann aber auch gebrauchen möchte und mit mir Geschichte schreiben will. Seine Geschichte.
Es tut so gut zu erfahren, dass ich von Gott geliebt bin und diese Liebe weitergeben soll. Es war nicht damit getan, dass Gott mich einfach mal so geschaffen hat, damit er ein Gegenüber hat und ich einfach so da bin. Nein, er will mir einen Sinn und ein Ziel geben in meinem Leben, das darin besteht, seine Liebe zu mir zu erkennen, sie zu erwiedern und weiter zu geben.